„…ein bewusster und geplanter interaktionaler Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen, die in einem Konsensus (möglichst zwischen Patient, Therapeut und Bezugsgruppe) für behandlungsbedürftig gehalten werden, mit psychologischen Mitteln (durch Kommunikation) meist verbal, aber auch averbal, in Richtung auf ein definiertes, nach Möglichkeit gemeinsam erarbeitetes Ziel (Symptomminimalisierung und/oder Strukturänderung der Persönlichkeit) mittels lehrbarer Techniken auf der Basis einer Theorie des normalen und pathologischen Verhaltens. In der Regel ist dazu eine tragfähige emotionale Bindung notwendig.“
– Hans Strotzka: zit. nach Wittchen und Hoyer (2011), S. 4
Psychotherapie ist so vielfältig wie der Mensch selbst. Ein fundiertes theoretisches und wissenschaftlich erprobtes Behandlungskonzept steht hier gleichberechtigt neben der individuellen persönlichen Begegnung. Für einen wirksamen Therapieprozess ist beides wichtig. Das eine geht nicht ohne das andere.
„Mit innerer Zustimmung zum eigenen Handeln und Dasein leben zu können“ – Alfried Längle
Dies ist nur eine simplifizierte Darstellung, beschreibt aber sehr gut die Individualität einer Psychotherapie. Objektiv kann die Symptomfreiheit (z.B. eines Zwangs) im Vordergrund stehen, die Heilung erfolgt jedoch nur in seltensten Fällen durch ein Medikament oder die Behandlung des Symptoms (alleine), meist gilt es die dahinterliegenden Strukturen zu verstehen und innere Stellungnahmen zu finden. Dies ist ein tiefgehender Prozess und bedarf genaues Hinsehen und Verstehen.
Der vorige Absatz lässt anderes vermuten, doch Erfolge sind auch schon sehr früh spürbar. Denn ähnlich einer Stimmgabel, schwingt Psychotherapie nach und wirkt sich in den Alltag aus. Am gemeinsamen Gespräch soll auch das innere Gespräch wachsen, ein Prozess der langfristig andauert und wirkt.